Lernen mit Kopf, Herz und Hand

Auf in die Berge und die Theorie live erleben! Unter diesem Motto startete der Leistungskurs Geographie der Johannes-Brenz-Gemeinschaftsschule gemeinsam mit den beiden Lehrkräften, Frau Hentschel und Frau Jährling, am 12. Juli 2024 nach Berchtesgaden. Die viertägige Exkursion hatte die abiturrelevanten Themen im Blick und diente der Vertiefung und Wiederholung des fachlichen Inputs in der Schule.

„Das Wasser hat ja eine enorme Kraft! Jetzt verstehe ich die erosive Wirkung viel besser!“ – so eine Schülerin gleich am ersten Tag. Direkt nach dem Check-in in der Jugendherberge Berchtesgaden wurden die Wanderschuhe eingepackt und es ging los zur Almbachklamm. Die Formenbildung durch fließendes Wasser konnten die SchülerInnen bei der Wanderung durch die Almbachklamm am eigenen Leib erfahren. Das Vorwissen zur Klammentstehung wurde jetzt endlich greifbar und erlebbar.

Bei Kaiserwetter starteten wir am zweiten Tag mit unseren beiden 9-Sitzer-Bussen zum Königssee. Aber nicht das touristische St. Bartholomä war unser Ziel – für uns Geographen ging es bis ans Ende des Königssees zur Endstation Salet. Dort überquerten wir den Endmoränenwall der letzten Eiszeit und erreichten schließlich das traumhafte Panorama mit Blick auf den Obersee. Auch hier wurde die Theorie in Perfektion erlebbar: Mit den Tablets wurden Fotos geschossen und die Talform nachgezeichnet und näher bestimmt. Die Expertengruppe dieses Tages lieferte die notwendigen Hintergrundinformationen. Damit nicht genug: Wir wanderten um den Obersee bis hinauf zum Fuße des größten Wasserfalls, der den Obersee mit Schmelz- und Regenwasser aus den Bergen versorgt.

Ein Highlight folgte dem nächsten, als wir am nächsten Tag früh morgens nach Werfen aufgebrochen sind, um die größte Eishöhle Europas zu besichtigen. Schweißgebadet, aber überglücklich haben wir nach einem steilen Aufstieg inklusiver kurzer Seilbahnfahrt den Eingang der Eishöhle erreicht. Gestartet sind wir bei über 20 Grad und angekommen unter dem Gefrierpunkt – eine Herausforderung ans Wandergepäck. Mit Carbitlampen durchquerten wir die Eishöhle, erklommen 1400 Stufen und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das theoretische Wissen wurde auch hier in die Praxis und in Emotionen übersetzt. Eine kleine Gruppe unermüdlicher Schülerinnen blieb spätnachmittags nicht in der Herberge, um sich vor dem Abendessen auszuruhen, sondern begleitete Frau Jährling noch zum Hintersee. Auch sind die fluviale Formenbildung sowie die einzigartige Flora und Fauna zu bestaunen.

Am letzten Tag der Geographieexkursion besuchten wir noch die Salzwelten in Hallein und konnten unser Wissen zur Lagerstättenbildung sowie deren Förderung auffrischen und erweitern. Voller positiver Erfahrungen, einmaliger Erinnerungen und Glücksgefühlen traten wir die Heimreise an. Die Exkursion hat ihr Ziel erreicht. Die SchülerInnen des Leistungskurses konnten abiturrelevante Sachverhalte vertiefen und diese nachhaltig mit positiven Emotionen und Erfahrungen verknüpfen, sodass ein großer Schritt in Richtung Lernen fürs Abitur bereits erledigt wurde. Alle haben auch ihre sozialen Kompetenzen gefördert. Es wurde zum Weiterwandern motiviert, Höhenangst wurde im Team überwunden, trotz schmerzenden Beinen wurde gekämpft, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Keiner wurde zurückgelassen und jeder wurde so akzeptiert und angenommen, wie er ist. Das ist Gemeinschaftsschule – ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand.