Von außen ist es ein kleines freundliches Häuschen mitten in einem Wohngebiet in Hessental. Auch wenn man die Räumlichkeiten betritt kann man zunächst nicht ahnen, welch wichtige und wertvolle Arbeit dort geleistet wird und mit welchen schweren Schicksalen dort umgegangen wird:
Das Haus des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes in Schwäbisch Hall. Im Religions-unterricht bereiteten sich die SchülerInnen im Rahmen der Unterrichtseinheit: Leiden, Sterben, Tod und Auferstehung auf den Besuch vor und erfuhren im Flyer:
(https://www.kinderhospiz-sha.de/startseite)
In Deutschland leben rund 50.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden unheilbaren Erkrankung, 5.000 sterben jährlich daran. Die Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung stellt Familien vor eine enorme Herausforderung und eine komplette Lebensumstellung.
Um Familien im ganzen Landkreis Schwäbisch Hall in schweren Zeiten der Krankheit, des Sterbens und des Trauerns zu unterstützen, gründete sich im Herbst 2006 unser Verein. Seit dem engagieren sich viele Ehrenamtliche in der Familienbegleitung und erhält unser AKI ideelle und finanzielle Unterstützung. Nur mit Spendengeldern gebaut, konnten wir 2018 unser Haus in der Mittelhöhe 3 in Schwäbisch Hall-Hessental eröffnen.
In Ihrer Begrüßung erklärte Frau Winter, die Koordinatorin des Dienstes, wie die Hilfe und Unterstützung der betroffenen Familien konkret aussieht: Die Familien finden in Hessental die Möglichkeit sich zu treffen und auszutauschen, erfahren Unterstützung bei praktischen Lebensfragen oder Entlastung im Alltag. So gehen die ehrenamtlichen HelferInnen zum Beispiel auch mal mit Geschwistern von schwerkranken Kindern shoppen oder ins Kino, weil sich der Alltag der Familie sonst nur um das totkranke Kind dreht und die Geschwister zu kurz kommen. Oder den kranken Kindern wird ein Herzenswunsch erfüllt und es wird ein Zoobesuch organsiert. „Hier im Haus darf gelacht, aber auch geweint werden, letztlich kümmern wir uns um das Leben und weniger um den Tod, auch wenn er immer präsent ist“, so Frau Winter.
Nach einem Vortrag von Frau Winter und der Beantwortung von Fragen gab es noch einen Rundgang durch das Haus: Besonders beeindruckend das „Snoozlezimmer“, in dem ein Wasserbett steht und Lichtsäulen eine sehr heimelige und entspannende Atmosphäre schaffen, damit Kinder oder auch Angehörige dort alle Viere von sich strecken können um einfach mal den Augenblick zu genießen.
„Das war sehr interessant“, waren sich die SchülerInnen einig. „Und ein total wichtiger Dienst“. Einige SchülerInnen hatten Lust, sich dort ehrenamtlich zu engagieren, anderen war klar, dass diese Tätigkeit ihnen zu nahe gehen würde.