Maria Montessori war gläubige Katholikin und entstammt einer gebildeten Familie. Ihr Vater arbeitete im Finanzministerium und leitete die staatliche Tabakmanufaktur. Mütterlicherseits ist sie mit Antonio Stoppani verwandt, einem Theologie- und Geologieprofessor. In seiner Theorie zur Verbindung von Theologie und Naturwissenschaften steckt der Grundgedanke, nach dem Montessori ihre kosmische Erziehung entwickelte.
Aus den in dieser Zeit gemachten Erfahrungen entwickelte sie die Montessori-Methode zur Erziehung von Kindern, die heute in vielen Teilen der Welt populär geworden ist. Nach einer Begegnung Montessoris mit Italiens Faschistenführer Benito Mussolini wurde 1924 die Montessori-Methode an italienischen Schulen eingeführt. Durch diese Protektion wurde die italienische Montessori-Gesellschaft von der faschistischen Regierung unterstützt. Die Entfremdung Montessoris gegenüber der faschistischen Regierung setzte erst 1934 ein, als das Regime immer mehr versuchte, sich in die tägliche Arbeit an den Montessori-Schulen einzumischen (z.B. Gebot des Uniformtragens).
1934 trafen sich Montessoris Anhänger zum 4. internationalen Montessori-Kongress in Rom. Nach einem großen Konflikt mit dem italienischen Faschismus, wurden auch die italienischen Montessori-Schulen geschlossen.
Am 31.3.1898 kam ihr Sohn Mario zur Welt. Den Vater hielt Montessori geheim und heiratete ihn nicht. Da ein uneheliches Kind damals für eine Frau eine Schande und die sofortige Aufgabe jeder öffentlichen Tätigkeit bedeutet hätte brachte sie ihr Kind heimlich zur Welt. Mario wuchs auf dem Land bei einfachen Leuten auf und begleitete seine Mutter später auf ihren Vortragsreisen als „Sekretär“.
Am 6.1.1907 wurde auf Initiative einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft das erste Casa dei bambini (Kinderhaus) in San Lorenzo, einem slumähnlichen Viertel Roms, eröffnet. Vernachlässigte Vorschulkinder sollten in dieser Einrichtung betreut werden. Hier brachte Montessori ihre Gedanken zur Gestaltung einer für Kinder angemessenen Umgebung ein und verwendete zum ersten Mal das Sinnesmaterial für nicht-beeinträchtigte Kinder. Sie nutzte diese Einrichtung zur Beobachtung und Weiterentwicklung ihrer „Methode“. Der Erfolg war durchschlagend. Von überall kamen Besucher, um zu sehen, wie aus verwahrlosten Vorschulkindern ordentliche geworden waren, die selbstständig den Tisch decken, sich gegenseitig höflich und geschickt bedienen, sogar schon schreiben und lesen konnten.
Am 6.5.1952 starb Maria Montessori in Noordwijk aan Zee in den Niederlanden.